Der Gütertransport wächst und wächst und macht die Straßen immer voller. Die Cargo sous terrain AG will in der Schweiz künftig Transportgüter in einem Tunnelsystem vollautomatisch befördern und so Städte und Logistikzentren verbinden.
Eine erste rund 70 Kilometer lange Teilstrecke mit zehn Anschlussstellen soll ab 2031 den Raum Härkingen-Niederbipp mit Zürich verbinden. Bis 2050 soll der Bau der restlichen Abschnitte mit einer Gesamtlänge von dann 500 Kilometern vom Genfer See bis zum Bodensee mit Ablegern nach Basel, Luzern und Thun erfolgen. Die Kosten für das Transportsystem sind mit rund 33 Milliarden Schweizer Franken veranschlagt.
Vollautomatisierte Transportfahrzeuge
Im Tunnel sind drei Fahrspuren geplant, wobei auf der mittleren Überholspur auch Transporteinheiten zusammengestellt werden können. Die Tunnel haben einen Durchmesser von jeweils sechs Meter, liegen in 20 bis 30 Meter Tiefe, und über den vollautomatisierten mit maximal 30 km/h rollenden Containern ist eine Expresshängebahn für Lieferungen mit bis zu 60 km/h geplant. Die Energie für die Transporter soll zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen kommen.
Das System eignet sich dem Unternehmen zufolge sowohl für die Versorgung wie auch für die Entsorgung also für den Transport von Abfall und Recyclinggut. Im vollständigen Ausbau könnten nach den Berechnungen von CST bis zu 40 Prozent der heute auf der Straße rollenden Lkw eingespart werden.
Schweizer Bahn, Post, Supermarktketten und Logistikunternehmen an Bord
Hinter der Aktiengesellschaft CST stehen eine Reihe Schweizer Firmen. Zu ihnen gehören unter anderem die Schweizer Bahn SBB, die Post und der Telekomkonzern Swisscom, die Supermarktketten Coop und Migros, dazu kommen Logistikunternehmen, Versicherungen und Energieunternehmen.
Ende Januar 2020 hat der Schweizer Bundesrat beschlossen, die Gesetzesgrundlage für Cargo sous terrain zu schaffen. Damit kann das Unternehmen seine Planungen fortsetzen. Die Eröffnung der ersten Teilstrecke ist für 2031 geplant.