Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen steigt. Deshalb stockt Autobauer BMW die Kapazitäten in seinem Kompetenzzentrum E-Antriebsproduktion in Dingolfing auf - und zwar schneller als geplant. Hunderte neuer Jobs sollen entstehen.
Der Autobauer rechnet damit, dass sich die Anzahl der benötigten Module für die Fertigung von Hochvoltbatterien 2020 im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln wird. Auch die Anzahl der benötigten E-Motoren werde signifikant steigen, heißt es aus der Unternehmenszentrale.
Michael Nikolaides, Leiter Produktion Motoren und E-Antriebe bei der BMW Group: „Wir bauen unser Kompetenzzentrum für E-Antriebe in Dingolfing gerade massiv aus: von heute 8.000 auf künftig 80.000 Quadratmeter. Dort produzieren wir die Antriebskomponenten für unsere voll- und teilelektrischen Modelle. Bis zum Jahresende werden wir die Anzahl der Mitarbeiter in diesem Bereich von aktuell 600 auf über 1.400 ausbauen.“
Christoph Schröder, Leiter des BMW Group Werks Dingolfing, ergänzt: „Im Fahrzeugwerk Dingolfing ist heute schon mehr als jede fünfte gebaute BMW 5er Limousine ein Plug-in-Hybrid. Wir liefern Premium-E-Mobilität aus Niederbayern an Kunden in aller Welt.“
Fachkräfte gesucht
Mittelfristig sollen in Dingolfing bis zu 2.000 Mitarbeiter an E-Motoren, Batteriemodulen und Hochvoltspeichern arbeiten. BMW rekrutiert in großem Umfang qualifiziertes Personal – intern an den Werksstandorten von BMW und auch extern, wie Michael Nikolaides betont: „Wir suchen für die Zukunftstechnologie E-Mobilität derzeit auch am Markt nach Fachkräften.“
Mit der Einführung der neuen Plug-in Hybride BMW 330e, BMW X5 xDrive45e und BMW X3 xDrive30e sowie des rein elektrischen MINI Cooper SE hat der bayerische Autobauer seine Palette an elektrifizierten Fahrzeugen auf zwölf Modelle erweitert. In diesem Jahr sollen weitere elektrifizierte Modelle wie der BMW X1 Plug-in Hybrid und der vollelektrische BMW iX3 dazu kommen. Bis 2023 plant BMW seine Fahrzeugpalette auf 25 elektrifizierte Fahrzeuge auszubauen, davon mehr als die Hälfte vollelektrisch. Ziel: Bis zum Jahr 2030 soll die Hälfte aller Fahrzeuge, die BMW verkauft, elektrifiziert sein.
Fünfte Generation von E-Antriebskomponenten
Dementsprechend groß ist der Bedarf an E-Motoren und Batterien. Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist das BMW-Werk in Dingolfing, sagt Michael Nikolaides: „Wir beliefern nicht nur das Fahrzeugwerk in Dingolfing sondern auch einen Großteil der weltweiten Automobilwerke mit Batterien und E-Motoren“.
Der Standort in Niederbayern verfügt über eine langjährige Expertise im Bau von Komponenten für E-Fahrzeuge. Seit 2013 laufen hier im Serienbetrieb die Batterien für den BMW i3 vom Band. Noch in diesem Jahr soll die Produktion von E-Motoren und Batterien der fünften Generation starten. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits.
Parallel sucht BMW rund um Dingolfing nach einer geeigneten Fläche für ein Versorgungszentrum. Es soll in den kommenden Jahren entstehen und als „Logistik-Drehscheibe“ für das dann vollbelegte Kompetenzzentrum E-Antriebsproduktion dienen.