Leistungsstark, leicht, kompakt und günstig soll es sein, das innovative Achsmodul für Elektro-Nutzfahrzeuge, das Fraunhofer-Forscher und weitere Entwicklungspartner im Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes »Elektrisches, skalierbares Achsmodul« (ESKAM) konzipiert haben.
Die Besonderheit des neuen Konzepts: Der Motor ist direkt in die Achse integriert und die Module aus Antrieb und Achse sollen auf verschiedene Fahrzeugtypen skalierbar sein. Diese neuartigen Achsmodule sollen sich durch zahlreiche Vorteile auszeichnen: Neben einer hohen Leistungsdichte und einem sehr hohen Drehmoment (der ESKAM-Motor soll mit 20.000 Umdrehungen pro Minute bis zu doppelt so hohe Drehzahlen aufweisen wie ein herkömmlicher Elektromotor) soll auch eine flexible und günstige Produktion möglich sein.
"Aufgrund des innovativen Konzeptes lassen sich die Module flexibel herstellen – kleine Stückzahlen ebenso wie eine Großserie", erklärt Dr. Hans Bräunlich, Projektleiter am Fraunhofer IWU, und prognostiziert, dass die Produktionskosten um bis zu 20 Prozent sinken könnten.
Praxistests sollen noch dieses Jahr beginnen
Die neuen Antriebsachsen seien, vom großen Elektrobus bis zum kompakten Elektroauto, sehr flexibel einsetzbar, was bspw. bei einem Radnabenmotor nicht möglich sei, so die Wissenschaftler. Ein Radnabenmotor biete mit seinem größeren Lenkungswinkel und direkteren Ansprechverhalten zwar auch Vorteile, jedoch eigne er sich nicht für Nutzfahrzeuge, da er nicht leistungsstark genug und zudem in der Entwicklung zu teuer wäre.
Die Einzelmodule sollen bereits fertig entwickelt und die Herstellungsverfahren einsatzbereit sein. Als nächstes werde ein Demonstrator zusammengebaut, Ende 2015 soll das Achsmodul dann in einem realen Auto getestet werden.
