Der angelaufene Genfer Auto Salon sorgte diese Woche für reichlich Elektroauto-News – und kritische Töne: Einige Medien sehen bereits, beflügelt durch die starke Präsenz konventioneller Antriebe und markige Worte des VW-Aufsichtsratschefs Piech, den Hype um reine Elektroautos abflauen. Dagegen sprechen allerdings zahlreiche innovative Neuheiten...
Hyundai präsentierte in Genf sein neues Konzeptfahrzeug Intrado. Die überwiegend im europäischen Forschungs- und Entwicklungszentrum des Herstellers in Rüsselsheim entwickelte Studie ist mit einem ultraleichten CFRP-Rahmen (carbon-fibre reinforced plastic) sowie einem neuen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb mit leistungsfähiger Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet. Ganze 600 Kilometer Reichweite sollen möglich sein.
Eine weitere SUV-Studie kommt von Mitsubishi: Mit dem XR-PHEV präsentieren die Japaner einen schnittigen Plug-in-Hybriden mit Solarzellen auf dem Dach, der einen 100 PS-Benzinmotor und einen 163 PS starken Elektromotor in sich vereint und auf eine rein elektrische Reichweite von 85 Kilometern kommen soll.
Der südkoreanische Automarke Kia, die ebenfalls zur Hyundai Kia Automotive Group gehört, stellt in der Schweiz neben dem Soul EV auch das neu entwickelte „Kia Electric Bicycle“ vor, einen Pedelec-Prototypen, der als Citybike- und Mountainbike-Variante auf den Markt kommen soll – und kehrt damit wieder zu seinen Anfängen zurück: Kia wurde 1944 als Fahrradhersteller gegründet.
Nissan erweitert seine Elektro-Modellpalette: Ab Juli wird der e-NV200 als Elektrotransporter sowie als Familienvan erhältlich sein. Der rein elektrisch angetriebene Kleinbus ist mit dem bewährten Leaf-Antrieb ausgerüstet.
Seine Öffentlichkeitspremiere feierte der Quant in Genf: Die von der nanoFLOWCELL AG konzipierte e-Sportlimousine mit über 900 PS macht vor allem durch ihr neuartiges Antriebs- und Energiespeichersystem von sich reden. Das Forschungsfahrzeug, das später auch in Serie gehen soll, verfügt über einen Antrieb, der auf der sog. Flusszellen-Technologie basiert - und wird nicht am Stromnetz aufgeladen, sondern mit flüssigem Elektrolyt betankt.
Und keine Woche ohne Tesla: Elon Musk hat ein paar Details zum geplanten Model E verraten, das aber noch rund 3 Jahre auf sich warten lässt. Der Einsteiger-Tesla soll etwa 30.000 Euro kosten und um rund 20 Prozent kleiner ausfallen als das Model S sowie eine deutlich abgespecktere Ausstattung haben. Als Reichweite werden 300 Kilometer anvisiert. Wer so lange nicht warten will: Tesla hat für das Model S den Einstiegspreis gesenkt – wie auf der Unternehmenswebseite nachzulesen ist, wird für das 60 kWh-Modell "nur" noch 65.300 Euro (zzgl. 440 Euro Gebühren) abgerufen, knapp 7.000 Euro weniger als bei der Markteinführung.
Gestern startete in Wolfsburg die Serienproduktion des e-Golf. So richtig scheint VW nicht an einen Erfolg zu glauben, zunächst sollen nur rund 40 Fahrzeuge täglich vom Band laufen.
Der Aufschwung lässt noch etwas auf sich warten: Laut Kraftfahrtbundesamt wurden im Februar nur 481 Elektroautos neu zugelassen – weniger als im Januar und nur geringfügig mehr als im Vorjahresmonat. Meistverkauftes Elektroauto war der BMW i3 (179), gefolgt vom Tesla Model S (66) und dem Renault ZOE (62). Das weltweit erfolgreichste Elektroauto, der Nissan Leaf, scheint in Deutschland nicht so recht zu punkten: Nur 24 Einheiten kamen im letzten Monat hierzulande neu auf die Straße.